Projektwerkstatt

24.+25.3. IN MILANO, ITALIEN

Bericht vom europäischen Treffen von Peoples´ Global Action

Mangels eines vollständigen Protokolls (trotz ca. 20 Personen aus Deutschland liegt bisher nichts dergleichen vor ...) stellen wir hier den Kurzbericht eines Teilnehmers am Treffen auf die Seite, der diesen Text über Mailinglisten verschickt hat.
 

Hallo
Da das PGA-Treffen in Mailand vor jetzt schon einer Woche war, und immer noch gar kein Text dazu über eine der Listen auf denen ich bin kam, fühle ich mich gerade ein wenig verpflichtet, was dazu zu schreiben. Erstmal vorweg. Ich kann dazu gerade nur wenig schreiben, da ich erstens nicht bis zum Ende des Treffens anwesend war und zweitens ich das meiste, was ich in den Plena mitbekam, nicht besonders spannend fand. Ich schreibe diesen Text also eher ein bißchen in der Hoffnung, das andere Leutet ihre deutlich längeren Ergänzungen ins Netz stellen. Also. Das Treffen sollte ja Samstag morgen beginnen, ich kam schon Donnerstag abend an in Mailand, riesiges Zentrum, schönster Sonnenschein, AktivistInnen aus vielen Ländern - also Rahmenbedingungen, für die es sich alleine schon lohnt hingefahren zu sein. Freitag machten wir (vorwiegend die angereisten PGA-Leute) eine vorbereitete Soliaktion für Personen u.a. an diesem Tag Prozeß hatten wegen Leoncavallo-Geschichten. "In der Sonne liegen vorm Gericht" oder so ähnlich. (Samstag gabs deswegen ne Demo aber da war ja das Treffen angesagt) Samstag waren vielleicht. Freitag abend gabs ne AG zur Tagesordnungsdiskussion. Bin ich nach ner Stunde wegen Langeweile/Müdigkeit rausgegangen, ging dann noch einige Stunden weiter.
Das Treffen kam Samstag eher langsam inne Pötte - und eher unspannend mit einer drei Stunden dauernden Vorstellung aller Gruppen. Bei ca. 300 Leuten aus vielleicht 70 Gruppen waren das auch nur zwei Sätze pro Gruppe, die auch in einem ausgelegten Reader mit den Vorstellungs-Mails standen und mensch sich also hätte sparen können. Gruppenvorstellungen à la "Wir sind eine Antira-Gruppe aus XY, machen Antiraarbeit und haben uns für die Zukunft vorgenommen, Antira-Arbeit zu machen", sind bei den ersten fünf Gruppen noch okay, aber irgendwann empfand ich es als unspannend, da die Anknüpfungspunkte, an denen ich von den Gruppen lernen kann, eben nicht in die zwei Minuten gepackt werden (konnten). Es waren übrigens Leute aus so ziemlich allen westeuropäischen und einigen osteuropäischen Ländern da sowie aus Israel, Kolumbien, ich glaub Indien und Bolivien. Aus Deutschland waren es vielleicht 20 Menschen.
Nach der Vorstellungsrunde gings weiter mit einer langen Diskussion, ob die anwesenden Leute von der trotzkistischen SWP (die, die in Deutschland den "Spartakist" verkaufen) und wo sie sind rumnerven und zweier anderer Dogmaten-Combos, dabei bleiben dürfen. Die Diskussion verlief ähnlich wie wir es aus Deutschland gewohnt sind. Nicht besonders spannend, aber mensch kommt um die Diskussion auch nicht drumrum. Das Ergebnis, das sie eine Art BeobachterInnenstatus haben und anwesend sein dürfen, ist eher durch aussitzen zustandegekommen, aber das ist ja bei Rauswurfdiskussionen mit dreihundert Leuten meistens so, wenn nicht auf direkte Aktionen zurückgegriffen wird.
Nach dem Essen folgte dann eine Phase mit Arbeitsgruppen, ich war in einer AG zum Verhältnis zwischen Eventhopping und lokalen Aktionen. Es gab keine Inputs sondern gleich freie Diskussion. Inhaltlich zusammenzufassen bin ich gerade nicht mehr in der Lage. Der Sonntag begann erst sehr spät in der Mittagszeit. Da ich Nachmittags gefahren bin, müssen andere was dazu schreiben.
So, ich will noch ein paar Gesamteindrücke loswerden, da ich das Gefühl hatte, das einige Menschen ähnliches empfanden:

  • Die Plena waren auf dem PGA-Treffen eher mäßig. Trotzdem saß ich da und hab immer wieder aus mir selbst heraus neue Motivationszüge gezogen und Perspektiven oder neue Diskussionen entdeckt, einfach weil irgendwelche Stichworte gefallen sind oder weil es sich bei Sonnenschein besser denken läßt.
  • Vieles dessen, was für die Leute, mit denen ich geredet hab und die schon mehr mit PGA zu tun hatten, das für sie wichtige daran ist, sind die kleinen Arbeitsgruppen, Klüngeltreffen, am Rande laufenden Diskussionen, etc., die abseits des offiziellen Programms laufen.
  • Dem entsprechend ist PGA ein guter Ort, AktivistInnen aus anderen Ländern und Bewegungen kennenzulernen. Mensch kriegt Informationen aus erster Hand (erstem Mund?), was in den Ländern läuft.
  • Ich hatte keine Probleme, Menschen zu finden, die für mich übersetzten, wenn ich was nicht verstand. Danke.
  • Besser n langweiliges Plenum bei Sonnenschein als ein nicht völlig langweiliges im deutschen Winter.
  • Bei einigen hatte ich wirklich den Eindruck, das sie auf den Flughäfen dieser Welt zuhause sind.
  • Bewegungen in anderen Ländern sind keine Götter. Bei uns ist nicht alles scheiße und woanders ist nicht alles besser.
  • Genua wird fett.

Infos über YB : www.ecn.org/yabasta.milano/
Infos über RTS : www.reclaimthestreets.net

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