Projektwerkstatt

KRASSES DOMINANZVERHALTEN BEI "LINKEN" AUS DEM RAUM STUTTGART

Gemeinsamer Bericht von Anwesenden auf der Veranstaltung gegen Repression und Knast am 7.7. in Stuttgart


1. Subjektiver Bericht vom Workshop "Utopien und Gesellschaftskritik" am 6.7. in Tübingen
2. Gemeinsamer Bericht von Anwesenden auf der Veranstaltung gegen Repression und Knast am 7.7. in Stuttgart
3. Ergänzungen

Klappe, die zweite.
Sonntag abend im BAZ 110 in Stuttgart. Angesetzt eine Veranstaltung gegenRepression und Knäste mit Bericht aus der U-Haft Stammheim Abgesprochenim Plenum des BAZ (was wir leider nicht so genau wußten, also dasautonome Rollkommanda aufkreuzte). Schlecht besucht, wir saßen zudritt. Im BAZ sonst kam jemand, anfangs noch eine Gruppe, die dann ging,dann nur noch eine Person in den Räumen hinter der Theke und einePerson im Infoladen. Beide interessierten sich für uns lange Zeitnicht und verließen die Räume. Draußen standen von Beginnan zwei schwarz gekleidete Menschen – in Stil einerlinken Geheimpolizei, die jetzt wichtig-wichtig beobachten muß, wasandere tun.
Die Veranstaltung lief eineknappe Stunde ungestört, dann betraten die inzwischen fünf Personennach längerer Besprechung vor dem BAZ den Raum und setzten sich zunächstan die Theke. Mit dabei jetzt auch wieder ..., die klar dominantePerson in der Runde. Zudem war noch eine Person aus dem persönlichen Umfeld von ... anwesend und eineweitere Person, die vorher schon im Infoladen war und sich erst jetzt,nach der „Besprechung“ draußen, an unserer Anwesenheit zu störenschien.* Zunächst geschah weiter nichts. Nach einer Viertelstundestellten sich die fünf Personen dann aber im Halbkreis vor uns aufund die fünfte Person sagte, daß sie jetzt gehen und abschließenwollten – wir daher gehen müßten. Da die Lage durchschaubardie Gefahr bot, schnell zu eskalieren und die Gestik der fünf aucheindeutig dieses zeigen sollte, reagierten wir mit einem kurzen „Schade,aber das Wetter ist ja gut, dann reden wir weiter draußen“, fügtendann aber die Frage an: „Aber die Veranstaltung ist doch abgesprochen“.Der Mensch verneinte dies und meinte, daß das Plenum nicht gefragtwurde und wenn, dann diese Veranstaltung wegen der Anwesenheit von JörgBergstedt auch nicht durchgegangen wäre. Das ist eine bemerkenswerteLüge. Wie wir später erfuhren, wurde während des letztenPlenums über die Veranstaltung geredet und auch über die Anwesenheitvon J.B. Die stieß zwar nicht auf Begeisterung, aber die Veranstaltungwurde trotzdem „genehmigt“ (über die Absurdität von zentralenPlenumsentscheidungen für Veranstaltungen von politischen Gruppenim allgemeinen wäre auch noch eine Debatte sinnvoll – aber hier entschieddas Plenum in jedem Fall für die Veranstaltung). Insofern plustertensich die fünf selbsternannt zum Entscheidungskollektiv des BAZ auf– und gegen Beschlüsse. Das ist Sache des BAZ, damit umzugehen – Vasallentreuegegenüber dieser Mackerei oder klare Kritik an solchen Verhaltensweisenzu üben. Aufgrund dessen, daß es offenbar organisierte Attackensind, wird wohl auch in Stuttgart (und darüber hinaus? ... siehe Androhungfür Wendlandcamp) nötig sein, das Ganze zu klären.

Zum Ablauf:
Aufgrund der Aussage, daß das Plenum wohl abgelehnt hatte und der Nachfrage, warum, entstand eine längere Debatte. Die Forderung, daß wir jetzt gehen sollten, wurde während ihr nicht mehr wiederholt. Hauptredni war ..., die Argumente ähnelten so stark den Tübinger Abläufen, daß sie hier nicht erneut genannt werden müssen: „Konsens“, „Spielregeln“, „wer sich an die nicht hält, gehört nicht dazu“, „Wortklauberei“ (als Abwehr auf den Hinweis, daß Kontakt und Zusammenarbeit war Verschiedenes wären) usw. Besonderheiten:
  • Bei Infragestellung des „Konsens“ war einmal die Antwort: „Vielleicht bei Euch in Hessen nicht, aber bei uns in Baden-Württemberg schon“ (bemerkenswertes Ihr – Wir, klingt haarscharf nach „bei uns in Doitschland ...“).
  • Auf die Frage (ganz am Ende gestellt) angesichts ihrer Aussagen und ihres Verhaltens, ob sie Emanzipation überhaupt wichtig fände, sagte ... klar aus, daß sie Emanzipation nicht interessiere. Null Reaktion von den anderen.
  • Ein Mann drohte für das Wendlandcamp noch stärkeren Streß an (Genaueres sagte er nicht).
  • Im Rahmen der Diskussion, ob es einen Konsens gäbe, kam auch wieder die Frage auf, warum mit dem VS ein Kontakt total schlimm sei und eine Kooperation mit den Bullen (z.B. Demoabwicklung) „etwas völlig Anderes“ sei rannte die fünfte Person dienstbeflissen Richtung Infoladen (der im BAZ ist) und riß ein Plakat ab auf dem stand, „Keine Zusammenarbeit mit dem VS und den Bullen“. Dies war sehr peinlich, da es einerseits sehr bekannt ist, daß solche Gruppe oft mit Bullen redet (Deeskalationsgespräche, Demoanmeldung), andererseits mit der gemeinsamen Nennung von Bullen und VS genau der Argumentation der Gruppe widersprach (Keine Kooperation mit Bullen und VS war die von uns vertretene Position – auch das Plakat hätten sie deshalb als außerhalb des „Konsens“ und damit nicht mehr „links“ gleich mit rausschmeißen müssen). Dieses Plakat zeigte diese fünfte Person um den vom Mob konstruierten Konsens zu bekräftigen.
  • Heidis Diskriminierung Minderjähriger wurde von uns mit Diskriminierung von Frauen verglichen. Weder dieser Behauptung noch der, daß ... Minderjährige diskriminiert, wurde widersprochen.
  • Von ... wurde zum Vortag in Tübingen erstens behauptet, daß dort überwiegend ihrer Meinung zugestimmt wurde und zweitens, daß es ein „handverlesener Kreis“ bei einem Bergstedt-Workshop gewesen sei. Zudem stellte ... die Situation insgesamt so dar, daß der Streit zwischen Bergstedt und allen anderen Linken laufen würde (das widerspricht sogar noch ihrer sonstigen Art, ständig Leute als „Jörgs Jünger“ zu diffamieren).
  • Während unserer Wortbeiträge wurde ständig gelacht, die Gruppe uns gegenüber verhielt sich dabei immer wie ein bündisches Kollektiv, also sich anguckend, lachend, abfällige Gesten machen über uns usw.
  • Die Anwesenden, die sich offenbar auch hier als Chefetage des BAZ aufplusterten, untersagten das Auslegen der Antiwahlzeitung und der Einladungsflugies zum 5. Organisierungs-von-unten-Treffen im BAZ.

Insgesamt ist nicht nur die Aggressivität und die Art von Dominanz und Diskriminierung schockierend, sondern noch zwei weitere Aspekte: Einmal die Bünde, die sich da auftun, die Dominanz über andere, das verschworene Zusammenhalten gegen konstruierte „Vol(lin)ksfeinde“ (wer sich nicht an die Spielregeln hält, fliegt raus – wer sich nicht an die deutsche Kultur anpaßt, fliegt ...). Zum anderen die überraschend krasse Plattheit, daß gar nicht versucht wird, die eigenen Aktionen zu vermitteln. Daß Menschen mit abweichenden Positionen sofort angegriffen werden, in Ecken gedrängt werden usw. Die Debatte am Sonntag im BAZ war auch dadurch gekennzeichnet, daß mit der poserig-physischen Kampfkraft, die gezeigt wurde, eine inhaltliche Leere verbunden war, die sich kaum in Worte fassen läßt.



Tatsächlich richtete sich der Spaltungskampf allerdings gegen offene und kreative Widerstandsstrategieninsgesamt. Auf einem Treffen des Bündnisses sowie inzwischen mehrfach,wenn sie unerwünschte Veranstaltungen störte, konnte ...* ungehindertjüngere Aktive wegen ihres Alters diskriminiert: "Du als 15-jährigerkannst das noch nicht beurteilen" - mensch stelle sich vor, solch ein Satzwürde mal lauten "Du als Frau kannst das gar nicht einschätzen".Dann würde die Erniedrigung offensichtlich und der Ausschluß wäresehr gerechtfertigt. So aber waren die diskriminierende Angriffe o.k., derClan aus altgedienten Linken und NGOlerInnen hielt zusammen und bezeichnetedas gesamte Hoppetosse-Netzwerk in übelster Diskriminierung als "JörgsJünger". Die Aktionstermine und Treffpunkte im kreativen Widerstand wurdennicht bekanntgegeben - DemorednerInnen waren altbekannte Führungsleute,die ungeliebten AkteurInnen wurden bei ihren Gerichtsterminen alleingelassenusw. ... das ist Organisation von oben!

*Hinweis dazu: Zunächst über mehrere Ecken erhielten wir Kritik an dieserNamensnennung sowie an der Beschreibung interner Strukturen. Mal abgesehendavon, daß diese Kritik aus den Antiatomforumskreisen rund um die benanntePerson kommt und damit aus einen Spektrum, das mit öffentlicher namentlicherDenunziation und diffamierender Aussagen über Strukturen ganzer Netzwerkeständig hausiert, ist auch dieser Wunsch zu kritisieren. Die Namensnennungerfolgte hier aus drei Gründen, die zumindest einige von uns aus grundlagefür eine Öffentlichmachung für erforderlich, aber auch fürausreichend halten: 1. Klares und fortgesetztes diskriminierendes Verhaltens.2. Abwehr der Kritik und Ablehnung jeder Debatte über das eigene diskrieminierendeVerhalten. 3. Verhinderung einer Auseinandersetzung durch die eigene Dominanz.Wer Veröffentlichungen unter diesen Bedingungen grundsätzlich ablehnt,macht künftig auch Öffentlichmachung sexistischer und rassistischerTäterInnen unmöglich (oder sind das die Hauptwidersprücheund es gilt nicht, wenn "Menschen 2. Klasse" wie Jugendliche angegriffenwerden?). Den nötigen Schutz vor VS als Argument der Nichtöffentlichmachungvon diskriminierenden Verhaltensweisen einzuführen, zeigt zudem, wietief die VS-Paranoia auch emanzipatorische Ansprüche zerlegt. Bei einemTreffen in der Nähe von Stuttgart wurde eine Person, die für dieVeröffentlichung des Vornamens hier verantwortlich gemacht wurde, deswegenaus dem Treffen entfernt. Eine Auseinandersetzung mit der Diskriminierungwurde weiter abgelehnt, zudem fielen Argumente, die wir nicht teilen (z.B.daß nur Diskriminierungen von der "anderen Seite" veröffentlichtwerden sollten usw.). Eine nichtangegriffene Person, die aber früherschon Objekt der Diskriminierungen der hier veröffentlichten Personwurde, verließ das Treffen, ohne das eine Reaktion erfolgte. Das istklassischer TäterInnenschutz!
Da ... ihr Verhalten inzwischen mehrfach wiederholt hat, entsteht die Situation,daß die Täterin zur Zeit mit dominanten Auftritten und mit Hilfeebenso dominant agierender anderer Personen gegen die Kritik an ihrem Verhaltenaggressiv vorgehen und von den hierarchischen Strukturen gedeckt werden.Dennoch ist der Name hier gestrichen auf Bitte von Menschen, die sich vorgenommenhaben, die Vorfälle in und um Stuttgart zu thematisieren. Wir hoffen,daß ihnen das gelingt trotz der dominanten Sturkturen, die offenschtlichsehr seilschaftig zusammenhalten.

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