Alltagsalternativen

RÜCKBLICK ... 2002

Kreative Aktionsphasen in Saasen


1. Kreative Aktionsphasen in Saasen
2. Brennholz 2002
3. Baustelle
4. Marburg
5. Events, Termine & Seminare überregional
6. August
7. Oktober
8. November
9. Dezember
10. Termine in und um die Projektwerkstatt oder mit unserer Beteiligung bis 10. Mai 2002

Siehe auch: Rückblick 2001
Oktober 2002 +++ November 2002 +++ Dezember 2002 +++ Chronikübersicht

Achtung!
Die Chronik aller Termin ist nur bis Mai 2002 vollständig. Danach mußten die Internetseiten stark umgebaut werden, da die Datenfülle zu stark stieg. Das machte es aber schwieriger, hier alles zu dokumentieren. Die Daten bis Mai 2002 finden sich unten in den Tabellen, die neueren in den oberen Teilen dieser Seite.
Viele der folgenden Texte waren jeweils die Ankündigungen ... also nicht über die Zeitform ("soll ...", "rufen wir auf zu ...") wundern.

  • Übersicht aller Seiten mit Rückblicken, Berichte usw. (bis heute)

Kreative Aktionsphasen sind Tage, in denen etwas länger gepalnte Projekte anliegen,für die ohnehin mehrere der in und um die Projektwerkstattaktiven Menschen da sind - kreatives Layouten, Aktionsvorbereiten,Archiarbit, Diskussionen usw. sind zu erwarten. Meist herrscht eine"irre" Stimmung zwischen Witz, politische Debatte und dem Wirbeln anProjekten. Das sind die besten Tage für alle, die selbst mal indas kreative Haus eintauchen und mitmischen wollen.
  • 29.4.-11. Mai mit Gerichtsprozeß, 1. Mai-Nacht, Seminar "Utopien" und die Vorbereitung von Aktionen zum Atomforum sind auf jeden Fall angesagt ...

Ab 10. August in Saasen
PolitischeWerkeltage
Einmal im Jahr „Malochen“ ... und dann ist das Haus wiederfit für das Winterhalbjahr: Einen Riesenberg Heizholzreinräumen, das neue Zeitschriftenarchiv und einen neuenAußeneingang bauen, viele kleinere Renovierungen und wenn nochLust da ist, den Zirkuswagen zur Gästewohnung umbauen. Insgesamtzwei Wochen soll es ordentlich abgehen. Und nebenbei immer ...
  • politische Diskussionen, Perspektiven, Planen und mehr
  • Lesen und Sortieren in den Archiven
  • Um- und Ausbau von Archivräumen und Werkstätten
  • im Sommer: Die neue "RandaleführerIn" entwickeln und layouten ...
  • und was sonst noch gefällt ...

Unterkunft frei! Verpflegungskosten werden gemeinsam getragen. Info: 06401/903283, saasen@projektwerkstatt.de

Aktuelle Infos aus den Werkeltagen:
5.8.: Heute war der erste Tag mit gemeinsamen Aktivitäten (zu viert) - Traktorrundfahrt zum Baumaterial-Holen und Besprechung wegen Anti-Wahl-Aktionen. Außerdem haben wir folgende weitere Termine festgelegt (vollständige Liste ... nicht gleich wichtig, aber entscheidet selbst):
- Di (5.) ab ca. 16 Uhr: Pflaumenmarmelade einkochen
- Sa (10.) ab ca. 14 Uhr: Kreativer Vorbereitungstag für Anti-Wahl-Aktionen (Theater, genauere Planungen, Plakate machen ...)
- So (11.) ab 15.30 Uhr im Infoladen Gießen: Vorbesprechung zum antirassistischen Aktionstag am 14.9., anschließend noch eine Runde zu Anti-Wahl-Aktionen bis dahin.
Ab dann ist der Wahlkampf in Mittelhessen vor uns nicht mehr sicher. Basta!
Guckt auf dem Terminkalender nach (von Gießen und Saasen), was sonst noch so läuft!!! Zum Beispiel, welche Wahlkampfveranstaltungen wann sind ... das Seminar zu Selbstorganisierung in der lokalen Gruppe (16.-18.8.), das Organisierung-von-unten-Treffen (24.-28.8.).
7.8.: Noch gar nicht richtig gestartet, ist schon viel passiert ... Marmelade ist gekocht, Aktionsideen für Anti-Wahl-Aktionen reifen. Hinzu kam heute eine Runde zur Vorbereitung des antirassistischen Aktionstages am 14.9., Flugblätter schneiden usw. Wenn jetzt in den nächsten Tagen noch ein paar Leute kommen, wird das ein spannender August. Der Samstag wird einiges zeigen, wieviele aus der Region da zusammen agieren wollen ...
Zudem stellt sich die Frage, wann intensivere Bau- Renovierphasen sein werden. Vorplanung ist wichtig, weil solche Arbeiten mehr Menschen brauchen. Die Dachumgestaltung auf den Zwischengebäuden und die Heizholz-Session sind besonders wichtig, daß viel zu tun ist und möglichst wenig Zeit verstreichen darf, in der es regnen könnte. Daher wäre die Frage, ob nicht schon die ersten Tage der Werkelphase, z.B. Mi-Fr (14.-16. August) für die Dachphase in Frage kommen ... und dann in die ersten Aktionen und das Wochenendseminar. Wer würde 14.-16.8. auch in Saasen sein können???
8.8. Nach schlechtem Beginn des Tages (jemand sagte ab, der länger hier mitwerkeln wollte; Ärger mit Bank ...) gibts die Ausbeute an organisiertem Bio-Gemüse - 48kg Bohnen werden in den nächsten Tagen bei Aktionstreffen eingemacht. Heute nur ein kleiner Anfang ...Bohnen gestapelt
10./11.8.: Einige Vorbereitungstreffen für die Aktionen der nächsten Wochen - es sieht so aus, als würde alles nur aus kreativ-widerständigen Zusammenhängen getragen. Viele Antifas, Infoläden usw. aus dem Rhein-Main-Gebiet haben keinen Bock auf die Projektwerkstatt und bleiben dann lieber unter sich zuhause oder fahren zum Attac-14.9. nach Köln.
13.8. Der erste Tag der heißen Phase der Werkeltage...
9.15 Uhr klingelt das Telefon, scheiss früh, aber was fuer ein Weckruf: Die Stadt Giessen, verzweifelt. Auf allen Parkuhren kleben Aufkleber „Ihre Zeit ist abgelaufen! Herrschaft abstellen! projektwerkstatt.de/giessen (Aktionstag: 14.9.!). Was mensch denn jetzt machen soll, blabla.
Dann erstmal ein bisschen am Computer arbeiten (Internet, Auswertung Cross-Over-Camp usw.).
Ab 12 Uhr: Anfangen mit dem Neubau des Daches auf den Zwischengebäuden. Es klingelt zwischendurch ... eine Schulleitung aus Giessen. „Ist da Greschka Schroiberwelle?“ Und dann wütend: Überall bei ihnen würden Aufkleber kleben - ähnlich kreative Sprüche wie oben. Das dürfe nicht so weitergehen, er würde den „demokratischen Freiraum Schule“ verteidigen. Sonst würde er sich andere Massnahmen vorbehalten. Schönes Gespräch um den Begriff „demokratischer Freiraum“ - also da, wo die Leitung nur aufhängen kann, was sie will usw. „Ich habe alles gelesen von Ihnen, Ihre antidemokratischen Sachen wollen wir hier nicht“. Usw. Irgendwann merkt er, dass er sich ständig in Debatten reinziehen lässt und legt auf.
Weiterbasteln am Dach. Lange Mittagspause mit Diskutieren über die nächsten Wochen und die Aktionen. Anruf von Polylux, die jetzt überlegen, die Sendung um eine Woche zu verschieben, um mehr Aktionen draufkriegen zu können. Währenddessen noch ein Anruf, dass wir noch eine Lebensmittelspende bekommen.
18 Uhr: Computerphase. Der Kopierer läuft und produziert neues Aktionsmaterial.
In einer Stunde gehts nochmal aufs Dach. Morgen früh gehts zu Schulen zum Flugiverteilen. Das war schon mal ein unterhaltsamer Anfang.
14.8. Liegt es am zunehmenden Konsum von Gewaltvideos unter der Leererschaft? Was ist bloß aus den Erwachsenen geworden?
Heute starteten mindestens 3 Gruppen (soviele sind uns bekannt) zum Flugiverteilen und Leute-Ansprechen für die Aktionen im August/September zu Schulen des Landkreises Gießen (6.30 Uhr aufstehen ...). Soweit hat alles gut geklappt ... Streetwork halt. Der Hammer aber in der Dietrich-Bonhoeffer-Schule. Wir erstmal Zettel verteilt in der Pause auf dem Gelände. Ging ganz gut. Dann in die Pausenhalle. Gleich zwei Lehrer zu uns, ob das genehmigt sei. Nein. Dann gehen sie bitte. Weiterverteilt. Und dann wurde der Lehrer schon handgreiflich, sehr energisch schupsend - einmal quer durch die Halle. Nützte aber nix, dabei weiter Zettel verteilt. Andere Lehrer verbal attackiert, niemand hielt den Kollegen zurück. Nutzte aber eben nix. Viele Schülis rundherum, durch die wüsten Attacken aufgestachelt fangen die auch an, uns zu beschimpfen - und schließlich zu schlagen und zu treten. Lehris machen nix, beschimpfen uns. Am Ende stand ich allein an ein Fenster gedrückt, wurde von mehreren Schülis (durch Lehris aufgehetzt) getreten und geboxt, während ich versuchte, die Situation als Moblogik zu beschreiben (ich was ständig kurz davor, dem Prügellehri voll eine reinzulangen ... naja). Schülis versuchen mit Handy, Portomonnaie usw. zu klauen, immer mit den schimpfenden Lehris dabei. Das Ganze überzog die Pause als Event in der Schule deutlich. Irgendwann erkläre ich, daß die Art, wie hier mobilisiert wird, mich an Führerkulte erinnert. Darauf der Lehri zu den Schülis: Ich bin Euer Führer. Schülis: Jaaaaaa!Neues Dach, noch ohne Folie und GrasSpäter noch (im Unterrichtszeitraum) pöbelnde Schülis auf den Fenstern.
Soweit. Schuld sind bestimmt die Gewaltvideos. Ist doch klar. Mit Herrschaft hat das nix zu tun. Schule ist ein demokratischer Freiraum, hatten wir ja gestern schon gelernt. ProjektwerkstättlerInnen können nicht mehr Flugis verteilen ohne irgendeine Eskalation. Hat auch Spaß gemacht ...
Ergo: Pol. Werkeltage in Saasen nicht verpaasen :-)
15.8. Fast den ganzen Tag am neuen Grasdach gebastelt. Abends Besprechung zu Anti-Bundeswehrappell-Aktionen morgen in Gießen.
Die Tage danach ... denn am 16.8. passiert etwas weniger Nettes: Mitten in den Vorbereitungen zur Aktion gegen die Bundeswehrfeierlichkeiten fahren die Bullen vor (sechs, z.T. mit schußsicheren Westen) und kloppen mich, den Schreiberling dieser Absätze in den Knast (wegen Anti-Atomforums-Aktionen in Stuttgart ... siehe damalige Auswertung und Bericht U-Haft). Zu den Aktionen gegen den Bundeswehr und dem Ganzen sonst erscheint aber ein Bericht auf Indymedia ...
Bericht des Knastaufenthaltes in Gießen!
17.8. Freikauf des Gefangenen und Aktionen dazu ... Bericht der Anti-Knast-Aktion
20.8.: gaaaaanz kurz der Bericht von einigen der Anti-Wahl-Aktionen in Giessen - ansonsten wird wohl heute abend u.ä. was auf Indymedia mit Fotos erscheinen.
Guido Westerwelle: Hatte es verdammt schwer - zwei Leute mit Megafon und großem Transpi „Herrschaft ausmachen - Selbstbestimmung leben!“ auf einem hohen Baugerüst um Kirchturm direkt hinter/über ihm - Westerwelle versuchte sich immer wieder, auf die Anti-Herrschafts-Redebeiträge von oben zu beziehen. Nach ca. 20min wurde ihm trickreich der Stecker seines Soundsystems gezogen - anschließend keine Verhaftung, nur Personalienkontrolle - Menschen der Baufirma hatten nachgefragt, aber die Aktion dann wohl gut gefunden und nix gemacht. Unten am Boden viele Kleinaktionen, leider oft nicht entschlossen genug. In der Presse wurden die Aktionen sowohl in SPD- wie auch in CDU-naher Presse niedergemacht ohne irgendwelche der Inhalte zu wähnen.
Joschka Fischer: Tja ... ProjektwerkstättlerInnen und alle im Umfeld hatten schon vorher ein Hausverbot bekommen. Der Staatsschutz Gießen setzte das auch gnadenlos durch. Viele Einzelne kamen aber im zweiten Versuch u.ä. durch, wenn sie allein draufzugingen. Vielfache Störungen im Innern, Flugis draußen (kleiner Zettel „Macht essen Seele auf“, längeres Flugi und „Macht-Nix!“-Zeitung). Am Ende sehr offensive Verteilung mit Durchsagen „Achtung Achtung! Sie verlassen die grüne Zone! Ab jetzt ist selbstbestimmtes Denken wieder möglich!“ (grüne Zone auch ab und zu durch Schafweide oder Führerbunker ausgetauscht). Presse bezeichnete Leute drinnen nur als „Krakeeler“ ohne jegliche Nennung von Inhalt. Wie ich eben hörte, auch in BILD erwähnt.
Reaktionen Publikum: Bei Westerwelle gab von „Neutralen“ teilweise gute Resonanz ... als wir vom Turm runterstiegen, kamen auch viele zum Gaffen. Schade war auch da, was viele der Menschen, die unten waren, nicht so direkt mit den Umstehenden agierten - da am Fuße des Turms wären viele direkte Debatten möglich gewesen.
Reaktionen Strukturlinke: Das ist zermürbend, wenn dann auch noch so flugiverteilende Linke mit ihrer Kippe rumstehen und in der Art „kindisch“ usw. rumnöhlen (abgesehen davon, daß das kraß diskriminierend ist). Die Antideutschen fanden unseren Auftritt ... na? was wohl? ... antisemitisch. Weil wir auch Konzerne als Teil herrschender Eliten benannt haben (wie üblich halt: die verschiedenen Arten von Herrschaft, darunter auch die institutionellen, in denen Eliten dominieren und darunter eben auch die Konzerne) - klingt so, als sei es jetzt auch schon antisemitisch, überhaupt noch Konzerne zu erwähnen.
Prost!
... und der Bericht plus Fotos auf Indymedia (mit Riesen-Schlammschlacht)
21.-23.8.
Werkeln am Haus, die ersten Leute fürs Organisierung-von-unten-Treffen trudeln ein, beim Dach regnets durch (also reparieren), Werkelecken fürs Treffen vorbereiten und auch ein bißchen relaxen. Am Freitag gibts wieder eine fette Gemüsespende, diesmal wir Mais gesäubert, getrocknet, gekocht usw.
24.8. Das 5. Treffen zu "Organisierung von unten & kreativem Widerstand" beginnt ... Berichte laufend auf Indymedia!

26.8. Abends Diskussionsveranstaltung zu Nachhaltigkeit und Rio+10 in Marburg - erwartete (Weltladen-, Kirchenleute usw.) und unerwartete (Anti-Atom-Mensch) Bekenntnisse zu Staat und Herrschaft. Leider wenig Debatte untereinander, meist nur Richtung "Podium". Hinterher viele Gesprächskreise, u.a. mit vielen Attacis, sowie lockere Gespräche auf dem Marburger Marktplatz, der gerade nächtens zum Treffpunkt von Menschen wird, die keine Lust auf ordentliche Innenstädte haben. In der Nacht wurden offenbar in Mittelhessen viele Wahlplakate verschönert, siehe Bericht ...
Danach: Ständige Debatten um Anti-Wahl-Aktionen, weiterhin werden in vielen Orten Wahlplakate geändert. Auf dem Weg von einem Treffen (Vorbereitung Anti-NPD-Aktionen) werden zwei Projektwerkstättler von Bullen kurzzeitig verhaftet (45min in Handschellen, weil Schlüssel nicht da war!).
29.8. NPD in Giessen : Bericht


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