Stiftung Freiräume

ZUM PAPIER VON AC/PC & H.A.R.A.K.I.R.I. GMBH

Zensur

Das Papier von AC/PC & H.A.R.A.K.I.R.I.GmbH ist bislang weder in der ersten noch in der zweiten Fassung in irgendeiner Zeitung abgedruckt worden, obwohl es z.B. auch den Zeitungen zugeschicktwurde, die umfangreiche Diskussionsbeiträge zum Thema abdrucken.
  • In der ZECK (Hamburg, Ausgabe November 2000, S. 17) wurde der Nichtabdruck damit begründet, daß das Papier nichts anders vorschlage als die Aufgabe des Definitionsrechts der Frau - und so etwas sollten sie nicht abdrucken. Auszug:
    "... der uns zugegangene Text setzt sich mit den in linken Zusammenhängen geführten Sexismusdebatten auseinander. Wir halten diesen Ansatz für ausgesprochen wichtig, besonders, weil die VerfasserInnen des Textes eine Auseinandersetzung nicht wegen irgendeines "Vorfalles" initiieren wollen, sondern es ihnen ein grundsätzliches Anliegen ist, eine kontinuierliche Debatte und Bewußtwerdung anzuschieben. Jenseits dieses Anspruches halten wir die inhaltliche Konsistenz des Textes jedoch für unzureichend. Zentrales Argument des Textes ist die Analyse, daß innerhalb der Sexismusdebatten sich die Auseinandersetzungen am biologischen Geschlecht orientieren würden. Das würde zu einer Reproduktion patriarchaler Logik unter umgekehrten Vorzeichen führen, indem z.B. die Definitionsmacht von Frauen, die Reduktion von Geschlecht auf sexuelle Orientierung mit einer Wertung lediglich selbst wieder sexistische und dominanzfördernde Strukturen etablieren würden. ... Für uns blieb am Ende nur ein Angriff auf aus sehr konkreten Auseinandersetzungen herausgearbeiteten Essentials wie der Definitionsmacht von Frauen darüber, was sexistische Gewalt ist, über. Das mag nicht das Ziel des Textes gewesen sein, in seiner Wirkung blieb das aber so stehen. Und das soll denn so nicht in der ZECK stehen."
  • In der INTERIM (Berlin) wurde das Papier zweimal in den Ordner verbannt - einmal fand sich in der gleichen Ausgabe der Text, daß leider keine Texte mehr zum Thema eingingen, die nicht nur bloße Denunziation oder Wiederholung schon gehörter Argumente wären. Tja ...
  • Das Papier ist auch vielen anderen Zeitungen zugeleitet worden. Bislang ist es nirgends abgedruckt worden.

Auch innerhalb von Bewegungszusammenhängenist das Papier bisher vor allem zur Denunziation genutzt worden. Eine Kritikdes Papier liegt bis jetzt nicht vor, jedoch viele Stellungnahmen, daßdas Papier sexistisch und/oder patriarchal, vom Stil her unerträglichoder verletztend sei ... aber immer ohne Belege, Zitate - und auch ohnedas Papier zu veröffentlichen.
  • In einigen politischen Gruppen reichte die Information, daß das Papier sexistisch sei, um es nicht zu betrachten, aber die Projektwerkstatt, aus deren Umfeld das Papier stammt, als sexistisch zu bezeichnen.
  • In der Vorbereitungsgruppe des Januartreffens von Hoppetosse, Direct-Action-Netzwerk, Prag-Vorbereitungsgruppen usw. (Infos dazu) wurde der Text von einem Teil der Vorbereitungsgruppe abgelehnt und aus dem Reader gestrichen - trotz gegenteiliger Absprache auf dem umfassenderen Treffen vorher. Der angekündigte AK zu Sexismus, dann von anderen Leuten vorbereitet, fiel ganz aus ...

Und noch eine besonders beeindruckende Zuschriftaus Berlin:
  • "... diskreditiert sich selbst" (keine weiteren Erläuterungen)

Das AC/PC-Papier ist nichts anderes als einDiskussionsbeitrag. Es kann, darf und soll kritisiert werden. Die einzigebisher erfolgte gründliche Kritik (mündlich) führte sofortzur zweiten Auflage des Papieres. Nichts soll starr sein. Die Entwicklungvon Positionen ist ein dialektischer Prozeß - und keiner von Machtgerangelund Diffamierung, wie offenbar in breiten Teil politischer Bewegung Alltagsstilist.

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