Welt ohne Strafe

BUKO ... ATTAC FÜR LINKE?

BUKO25


1. Strategien der BUKO-Eliten
2. BUKO distanziert sich von direkter Aktion
3. BUKO25
4. Thomas Seibert
5. Links

Wird die Bundeskoordination Internationalismus zum Attac für Linke? Impressionen vom 25. BUKO in Frankfurt ...

Abschrift Meckerecke BUKO25
  • Jeder Mensch ist ein Experte - nicht so viele ExpertInnen auf den Podien!
  • Zu viele vorgefertigte Beiträge (Podien) , zu wenig Streitkultur
  • Fehlen: Gruppenvernetzung; Aktionskalender
  • Vom Anspruch, basisdemokratisch und sonstwie emanzipatorisch arbeiten zu wollen, war streckenweise (podien, ag’s) nicht viel zu vermerken. Viele berufsmäßige rednerInnen hören sich zu gerne selbst reden und geben nichts substanzielles von sich
  • Podiumsdiskussionen: wo ware die Diskussionen? es gab meist nur vorträge auf den podien
  • Kommunikation: zu Podiums-lastig 

    Aus einem Auswertungstext
    Wir sollten die Gefahr von Macht, Hierarchie und Konsum zwar wohl im Auge haben, aber nicht zu hoch hängen.

Aus der Hoppetosse-Mailingliste
Unglaublich, ich faß es nicht ... (oder doch, war ja eigentlich klar ...)
Da habe ich mit meinen teilweise die übliche Verwunderung („ach der Bergstedt ...“) hervorrufenden Kritiken am BUKO wohl sehr genau ins Schwarze getroffen. Am 17. Mai nämlich erscheint ein Text in der Jungen Welt, in der mit Zitaten von Thomas Seibert geschildert wird, was der Unterschied zwischen BUKO und attac ist.
Ich hatte ja schon während der Vorbereitung des BUKO den Eindruck gehabt, hier wird ganz klar attac kopiert - und zwar für den Bereich der Gruppen, die attac wegen der peinlichen inhaltlichen Positionen nicht erreicht. Auf dem Kongreß wurde das offensichtlich:

  • überall das neue BUKO-Logo
  • ständiges Gerede vom neuen Organisationsansatz, der Offenheit usw.
  • Top-ReferentInnen statt Organisierungsdebatte
  • und in den neuen Vorstand für diesen Neustart dann die Frau gewählt, die auch in den ersten Monaten von Attac die Macherin und Harmonisiererin war. Und schon auf den Podien des BUKO war Attac am besten vertreten.

Der Junge Welt-Text beseitigt die letzten Zweifel an der neuen Strategie. Hatten wir uns bislang aufgeregt, daß Attac sich selbst als Mittelpunkt der Bewegung bezeichnet, so ist die Lesart nun neu: „Insgesamt sei die globalisierungskritische Bewegung im Augenblick ein extrem diffuses Bündnis. Und neben dem gemeinsamen Bemühen, rechte Tendenzen rauszuhalten und nationalistische Gruppen hier nicht partizipieren zu lassen, gebe es gegenwärtig zwei zentrale Linien. Dafür ständen ATTAC und BUKO.“
Noch Fragen? Auf dem Kongreß wurde auch sichtbar, daß ATTAC- und BUKO-Leute sich glänzend verstehen trotz aller Kritik aneinander, die zur Show immer vorgetragen wird, damit sich die Menschen leichter einfangen lassen für eines von beidem. Doch Seiberts Position wird in der Jungen Welt sehr attac-freundlich: „... sei auch bei ATTAC eine Tendenz zur Radikalisierung erkennbar. Ablesbar an der Bereitschaft, grundsätzliche Frage zu stellen nd nicht zum Ratgeber auf dem Weg eines „Modernisierungsprozesses“ zu werden.“ Und dann wörtlich: „Es gibt mit ATTAC die Übereinstimmung bei der organisatorischen Form - sprich der Netzwerkstruktur.“ Auf dem Kongreß der BUKO wurde auch ein Motto kreiert für den Abschluß: „Eine andere Globalisierung ist möglich!“ Der Unterschied zu ATTAC ist überdeutlich ...
Warum ich das schreibe: Weil ich das für wichtig halte. Die Politik der BUKO wird erneut ziemlich gefährlich sein. Die positive Einstellung, sich organisierung zu lassen, bei vielen Menschen, die ich noch vor wenigen Monaten als VerfechterInnen von Selbstorganisierung kannte, hat bei mir alle Alarmglocken gesetzt. Wie damit umzugehen ist, ist unklar. Die BUKO wird versuchen, massiv Gruppen aufzusaugen, die uns inhaltlich deutlich näher stehen. Herrschaftskritik? Ja super, das haben wir auch, macht doch bei uns mit ... blabla. Kaum jemandem wird auffallen, daß die Spannung zwischen BUKO und Attac viel Schau ist und viele DoppelfunktionärInnen sind. Die Idee von „Organisierung von unten“ ist schon das Gegenstück zu beidem - was auch immer ich mit dieser Überzeugung anfangen. Denn 1000-Leute-Prozesse, mehr Geld und Hauptamtliche bieten eine bequemere Politnische als die Selbstorganisierung ... und nicht jedeR/S kann soviel Freude selbst dann aus der Aktion ziehen wie einE Felidäe, die einsam den PinkSilver-Block in Stuttgart darstellt ... ;-)


Pressestimmen zum BUKO
Auszug aus Junge Welt, 13.5.2002 (S. 4)
In der Abschlußerklärung "Eine andere Globalisierung ist möglich" wurde zur Internationalisierung des antikapitalistschen Widerstands aufgerufen. Nicht nur durch diese vermeintlich kreative Parole sahen sich einige Kongreßteilnehmer bestätigt, die im BUKO zunehmend die Tendenz eines ATTAC-Plagiats sehen.

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