Gender-Trouble

GENTECHNIK-LEXIKON

Gentechnik-Steckbrief: Monsanto


1. Teil C: Übersicht und die Player (Institutionen, Firmen, Lobbyisten ...)
2. Gentechnik-Steckbrief: KWS Saat AG
3. Gentechnik-Steckbrief: Syngenta
4. Gentechnik-Steckbrief: Monsanto
5. Gentechnik-Steckbrief: Bayer
6. Gentechnik-Steckbrief: BASF
7. Gentechnik-Steckbrief: BMELV
8. Gentechnik-Steckbrief: JKI
9. Gentechnik-Steckbrief: EFSA
10. Gentechnik-Steckbrief: BVL
11. Gentechnik-Steckbrief: ZKBS
12. Gentechnik-Steckbrief: BMBF
13. Gentechnik-Steckbrief: BfR
14. Gentechnik-Steckbrief: InnoPlanta & AGIL
15. Gentechnik-Steckbrief: FNL
16. Gentechnik-Steckbrief: BDP
17. Gentechnik-Steckbrief: TransGen
18. Gentechnik-Steckbrief: BioTechFarm
19. Gentechnik-Steckbrief: AgroBioTechnikum
20. Gentechnik-Steckbrief: IPK Gatersleben

Monsanto steht in der besonderen Kritik vieler GentechnikgegnerInnen. Das ist einerseits auf ein besonders aggressives Verhalten gegenüber LandwirtInnen und dunkle Episoden der Vergangenheit zurückzuführen. Aber auch auf eine weit verbreitete, immer wieder anti-USAmerikanische Stimmung und Scheuklappen vor deutschen Firmen und ihrer Geschichte.

Sitz in St. Louis (USA). Deutschland- und Europabüro in Düsseldorf.

Schwerpunkte
Monsanto ist weitgehend ein Agrarkonzern: Saatgut und Chemikalien. Entscheidendes Produkt der letzten Jahrzehnte war das Totalherbizid Roundup. Das Unternehmen ist weltweit führend bei gv-Saatgut. ->Roundup ist das wichtigste Totalherbizid der Welt.
Die Größe des Unternehmens entstand durch umfangreiche Aufkäufe. 1985 übernahm Monsanto den Süßstoffhersteller G. D. Searle & Company und schuf die Tochtergesellschaft NutraSweet. Das gesamte Süßstoffgeschäft wurde 2000 verkauft. Im Frühjahr 1997 wurde Calgene von Monsanto aufgekauft. Calgene war der Hersteller der Flavr-Savr-Tomate. Der Versuch, den Saatguthersteller Delta & Pine Land (D&PL) aus Mississippi für 1,8 Milliarden US-Dollar zu übernehmen, scheiterte im Jahr 1998. Am 25. Januar 2005 übernahm Monsanto den kalifornischen Produzenten von Obst- und Gemüsesaatgut Seminis für 1,4 Milliarden US-Dollar. Im Februar 2005 kündigte Monsanto die Übernahme von Emergent Genetics Inc., dem damals drittgrößten US-amerikanischen Saatguthersteller von Baumwolle mit den Marken Stoneville Pedigreed und NexGen, für 300 Millionen US-Dollar an, welche am 5. April abgeschlossen wurde. Am 15. August 2006 verkündete das Unternehmen die Unterzeichnung einer Vereinbarung zum Kauf von Delta & Pine Land (D&PL), diesmal für 1,5 Milliarden US-Dollar in bar. Im Juli 2009 übernahm Monsanto das auf gentechnisch veränderten Weizen spezialisierte Unternehmen WestBred für 45 Millionen US-Dollar. (Quelle: Wikipedia)

Im Jahr 1901 gegründet blickt Monsanto auf eine inzwischen über einhundertjährige Firmengeschichte zurück. In dieser Zeit hat sich das Unternehmen vom Chemiehersteller zum Spezialisten für Agrarprodukte entwickelt. Als selbständiger, börsennotierter Agrarkonzern beschäftigt Monsanto weltweit 17.000 Mitarbeiter in über 100 Ländern. Der Umsatz lag im Jahr 2005 bei 6,3 Milliarden US-Dollar. ... In der Pflanzenzüchtung nutzt Monsanto konsequent und mit großem Erfolg biotechnologische Methoden ... (Quelle: Monsanto)

Gentechnik- und Kombinationsprodukte
Beide bislang im Anbau weit verbreiteten Typen gentechnisch veränderter Organismen (->Bt- und ->RR-Pflanzen) werden von Monsanto vertrieben. Die Kombination "RoundupReady" sicherte Monsanto einen erhöhten Absatz ihres wichtigsten Produktes, der Spritzmittelserie Roundup mit dem Wirkstoff Glyphosat. Diese sichere Einnahmequelle ist inzwischen durch Ablauf des Patentes fraglich, da auch andere Konzerne (z.B. ->Bayer) jetzt Glyphosat in Totalherbiziden beimengen.

Dunkle Geschichte(n)
Monsantos Ruf ist durch Skandale (Verseuchung mit Vertuschung) mit Giften und als Hersteller des "Vietnamgiftes" Agent Orange stark ramponiert. Aufregung erzeugte auch die harte Vorgehensweise gegen LandwirtInnen, die patentiertes Saatgut von Monsanto ohne ausreichende Lizenz nutzten. Monsanto unterwirft LandwirtInnen sogenannten "Knebelverträgen", in denen diese zum exklusiven Kauf der Firmenprodukte gebracht werden.

Weitere erwähnenswerte Details
Andere LandwirtInnen werden mit Prozessen überzogen, die sie oft finanziell nicht durchstehen können und sich dann - hochverschuldet - dem Konzen unterwerfen müssen. Umstritten ist in vielen Fällen, ob die Monsantoprodukte nicht unfreiwillig, d.h. durch Auskreuzung oder Verunreinigung, auf Höfe gelangten - also eigentlich Monsanto schadenersatzpflichtig wäre. Berühmt wurde der Fall des kanadischen Farmers Percy Schmeißer, der sich dank internationaler Unterstützung gegen die Anwaltmaschinerie des Konzerns wehren und Monsanto am Ende zu einem für die Firma ungünstigen Vergleich zwingen konnte.

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