Religionskritik

SEILSCHAFTEN AUF GRÜNER SEITE: FILZ DER NGOS, GRÜNEN PARTEIEN UND BIOLANDBAUVERBÄNDE

Bio-Firmen als Nutznießer


1. Einleitung
2. Schwächen der Gentechnikkritik von NGOs und Bewegungsagenturen
3. Umwelt- und Biolandverbände fordern mehr Genversuchsfelder und -gelder!!!
4. In einem Boot? Die überraschende Nähe zwischen Ökos und Gentechnikfirmen
5. Warum passiert das? Von kulturellen Hintergründen verbandlicher Arbeit
6. Sonderfall Kirche: Für und gegen Gentechnik
7. Spalten, abgrenzen, distanzieren: Umwelt-NGOs und direkte Aktionen
8. Bio-Firmen als Nutznießer
9. Die Rolle der Medien
10. Gentechnikkritik von rechts oder aus dem Off
11. Links und Materialien

Einen großen Anteil an der Öffentlichkeitsarbeit haben Firmen, die ihre Produkte gentechnikfrei zu halten versuchen. Es sind die Anbauverbände im Ökolandbau, deren WeiterverarbeiterInnen, die Bioläden und Bio-Marken. Doch auch außerhalb der Biobranche gibt es etliche Firmen, die auf "gentechnikfrei" stehen und damit werben. Daran gäbe es nichts auszusetzen, wenn nicht die Art und Inhalte der Werbung den Verdacht aufkommen ließen, dass hier vor allem die Nutznießer der Gentechnikfrei-Kampagnen am Drücker sind. Denn gerade die Firmen prägen die Ausrichtung auf das Verbraucherverhalten als politische Einflussnahme. Klar: Das erhöht den Umsatz. An den Feldern ist von den Firmen aber ebenso wenig zu sehen wie von den NGOs und Parteien. Gut möglich, dass dassogar zusammenhängt, denn die Biobranche gehört zu den Sponsoren der einschlägigen Verbände und Parteien.
Auffällige Beispiele waren Topmarken wie Biere und Bionade. Alle wollten mit den Aktionen gegen das Gengerstefeld in Gießen nichts zu tun haben. Bionade bügelte die AktivistInnen arrogant ab, um sich gleichzeitig an großen Events zu beteiligen, die ans Verbraucherverhalten appellierten. Erst nach Verlegung des Feldes in die Nähe Rostocks beteiligte sich die Stralsunder Brauerei am Protest. Sie blieben die Ausnahme.
Die Biobranche ist inzwischen ein riesiger Wirtschaftszweig geworden. Kooperative Idee oder Direktvermarktung, wie sie in den ersten Jahren noch im Mittelpunkt standen, sind vollständig verflogen. So herrschen der Zwang zum Profit und zum Ausbau der eigenen Marktstellung. Politische Positionen müssen daran ausgerichtet werden. Zielgruppe ist das mittelreiche BildungsbürgerInnentum. Das lebt gern in der Illusion, mit dem eigenen Kaufverhalten die Welt zu retten, während sie tatsächlich aufgrund ihrer hohen materiellen Bedürfnisse zu den Bevölkerungsgruppen mit der schlechtesten Ökobilanz gehören. Die Biomarken umnebeln sie gerne, weil es ihnen nützt. Als der Freiburger Sojaverarbeiter Taifun das Etikett "Keine Gentechnik" von seinen Produkten nahm und per Presseinformation bekannt gab, dass eine Garantie für Gentechnikfreiheit eine Lüge sei und stattdessen lieber der Protest gestärkt werden müsse, fiel das auf gar keine Resonanz - weder in den Umweltverbänden noch bei anderen Biofirmen. Das war zu erwarten, denn wer sich über die Logik der Auskreuzung Gedanken macht, wird erkennen, dass das bewusste Kaufverhalten nicht schützt. Sondern nur der Widerstand an den Quellen, also den Feldern. Die aber sind weit weg von den Metropolen der Ökobewussten - sowohl geografisch wie kulturell.
Eine Besonderheit stellt noch die Nähe des Gentechnikkonzerns KWS dar. Der hat Teile seiner Produktionsstätten bei Naturland untergebracht und vertreibt so zertifiziertes Bio-Saatgut. In der Augustausgabe 2012 von "Bionachrichten" (Zeitschrift des Biokreis e.V.) war KWS mit Saatgut.


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