Rechts: Foto einer ernst gemeinten Werbung - wirkt wie eine Satire ...
In unserer kapitalistischen Lebensform ist jeder darauf ausgerichtet in möglichst kurzer Zeit möglichst hohen Profit zu erzielen. Ob dies der einzelne Mensch ist, der seinen Spaß darin sucht, im Auto über Berge und Täler zu rasen, oder die Firma, die Hemden zum annähen der Knöpfe tausende von Kilometern weit verschickt, um sie dann mit Knöpfen und einigen tausend Mark Profit wiederzubekommen. Die offensichtlichen Verkehrsprobleme dieser Gesellschaft lassen sich weder durch Investitionen in Straßenbau oder Verkehrsleitsysteme noch durch neue 'Öko-Autos' in den Griff bekommen. Katalysatoren und ABS entpuppten sich ebenso als Augenwischerei wie dies die neuen Elektro- oder die ohne wieder vergessenen 3-Liter-Autos tun werden.
Auch wenn das Ziel eine umwelt- und sozialverträgliche Mobilität ist - der Weg dahin und der spätere Betrieb müssen ebenfalls sozial-ökologisch ausgeformt werden. Daher gelten für alle unsere Vorschläge folgende Ziele und Prinzipien.
Die Hauptachsen: Bahnlinien und überörtliche Fahrradverbindungen stärken
Durch Verstärkungen (Überholgleise, mehr Haltepunkte usw.) und Reaktivierung von Bahnlinien entsteht ein leistungsfähiges Schienennetz als Rückgrat des öffentlichen Personenverkehrs. Alle weitere Maßnahmen zielen auf die Verknüpfung von Orten mit diesen Bahnlinien.
In den Städten, vor allem den Zentren, sind nur fußgänger*innenkompatible Verkehrssysteme sinnvoll. Neben dem Fahrrad sind das vor allem Straßen- und Seil-/Hängebahnen. Straßenbahnen sollten als RegioTram auch umgebende Orte durch die Nutzung vorhandener Bahngleise an die Zentren anbinden.
Das Fahrradnetz entsteht aus innerörtlichen Fahrradstraßen und überörtlichen Radwegeverbindungen, möglichst abseits von Straßen. Fahrradstraßen sind bisherige Autostraßen, auf denen Autos gar nicht oder unter Überholverbot für Fahrräder fahren dürfen. Diese Hauptfahrradverbindungen müssen ausreichend breit für Gegenverkehr und Überholungen mit/ohne Hänger bzw. Lastenräder sein.
Auf der Seite "Straße zurückerobern": Die Straße ist mehr als nur eine Fahrbahn für Autos! Sie ist dein zweites Wohnzimmer – zum Entspannen, Reden und Entdecken. Lass dich hier inspirieren, wie andere die Straße zurückerobert haben und starte deine eigene Geschichte!
Rechts: Beschilderung einer Fahrradstraße (fotografiert in Freiburg)
Unten: Die Fahrradstraße selbst
Nebenwege: Anbindung aller Orte und Ortsteile an die Hauptachsen
Jeder Ort(steil) wird an einem Bahnhof liegen oder per Bus an den nächst-erreichbaren Bahnhof angeschlossen. Statt Busparallelverkehr zu Bahnlinien fahren Zubringerbusse stern- oder kreisförmig die Orte ständig ab, getaktet auf die Bahnlinien, die sie immer wieder kreuzen. Üblich sind damit Busfahrzeiten von 5 bis 15min, um dann direkt in die verstärkten Bahnlinien umzusteigen.
Jeder Ort(steil) wird mit einem Fahrradweg an die Hauptfahrradachsen angebunden.
Jeder Ort(steil) wird durch Fahrrad und Bus/Bahn direkt oder über die zu erreichende Hauptfahrradachse oder Bahnlinie an das jeweilige Ortszentrum angebunden.
Aber bitte nicht so: Belag eines ausgewiesenen (Radkarte, Schilder) Fahrradweges!