ANTIFASCHISMUS
In die Mitte der Gesellschaft
What the fuck is ... Nazi? ● In die Mitte der Gesellschaft ● Nazis in der Region (GI/VB) ● Vergangenheitsbewältigung? ● Links (bzw. eher rechts)

Aus der Internetseite zur Studie über rechtsextreme Einstellungen in der Gesellschaft:
Sowohl die Zustimmung zu einer Diktatur als auch zu chauvinistischen und ausländerfeindlichen Aussagen hat seit 1994 in Ostdeutschland kontinuierlich abgenommen. In Westdeutschland stagnierten die Zustimmungswerte im selben Zeitraum oder zeigten eine geringe Zunahme. Antisemitismus scheint in beiden Landesteilen ein Sonderfall zu sein: Die Schwankung in Westdeutschland ist bei der Aussage deutlich zu verzeichnen. Während in Ostdeutschland die Zustimmung von sieben Prozent 1994 bis auf zwölf Prozent heute zunahm, "explodierte" die Zustimmung im Westen förmlich auf 31 Prozent im Jahre 2002. Dabei war das Niveau von 1994 mit 17 Prozent bereits deutlich höher als im Osten. Mit 21 Prozent ist die Zustimmung zu antisemitischen Aussagen im Westen immer noch deutlicher ausgeprägt. ...
Die hohen Zustimmungswerte zu den meisten rechtsextremen Aussagen sind bemerkenswert. Die größte Zustimmung haben bundesweit ausländerfeindliche Aussagen, denen immerhin ein Viertel der Bevölkerung ausdrücklich zustimmen. Ein weiterhin großer Anteil der deutschen Bevölkerung stimmt Aussagen mit chauvinistischen Inhalten zu. Hinzu kommt die Gruppe der Personen, die angeben, den Aussagen zwar nicht zustimmen zu können, sie aber auch nicht ablehnen zu wollen: Eine Modifikation der Antworten im Sinne der sozialen Erwünschtheit kann angenommen werden. Das gilt auch für die antisemitischen Aussagen: Der Antisemitismus fällt mit zehn Prozent ausdrücklicher Zustimmung geringer aus als die Ausländerfeindlichkeit, ist jedoch mehr als ein Randphänomen. ...
Die These, dass höhere Zustimmungswerte bei so genannten Modernisierungsverlierern anzutreffen sind, kann durch die Befragung gestützt werden. Arbeitslose haben bei allen Skalen eine deutlich rechtsextremere Einstellung als andere Bevölkerungsgruppen. Die hohe Zustimmung bei Rentnern korrespondiert mit dem Alterseffekt, den wir ausmachen konnten. Unterteilen wir die Untersuchungsgruppe in Altersgruppen, so zeigen die über 60-Jährigen die höchste Zustimmung.
Aus einem Text über die Studie
"Vom Rand zur Mitte. Rechtsextreme Einstellungen und ihre Einflussfaktoren in Deutschland" lautet der Titel einer Repräsentativbefragung von knapp 5.000 Bundesbürgern. Die Ergebnisse zeigen sich verfestigende rechtsextreme Einstellungen in weiten Teilen der deutschen Bevölkerung. Ausländerfeindlichkeit ist dabei die am weitesten verbreitet, 26,7% der Befragten stimmten entsprechenden Aussagen zu. Bei 8,6% der Bevölkerung kann man von einem geschlossenen rechtsextremen Weltbild sprechen. Generell sind die Einstellungsunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland nicht besonders groß, allerdings zeigten sich bei der Ausländerfeindlichkeit (im Osten höher) und bei Antisemitismus sowie Chauvinismus (im Westen höher) signifikante Unterschiede.
Die Leipziger Autoritarismus-Studie zu rechtsextremen Einstellungen in Deutschland zeigt einen deutlichen Anstieg der Ausländerfeindlichkeit. Zugleich sinkt die Zustimmung zur Demokratie. (Gesamter Text dazu auf Deutschlandfunk am 13.11.2024)

- Download der Studie
- Bericht "Der häufigste Diskriminierungsgrund 2021 war Rassismus" über die Statistik der Diskriminierungen in Deutschland
Demokratie überwinden, sonst wird's autoritär - neues, brisantes Buch aus dem SeitenHieb-Verlag
Im nicht-kommerziellen SeitenHieb-Verlag gibt es etwas Neues - ein Buch über die Notwendigkeit, die Grenzen der Demokratie zu überschreiten, um den Rechtsruck und das Abgleiten in ein autoritäres System zu verhindern. Auf der Rückseite des Buches steht folgender Text: "Demokratie in Not, bedrängt vom Extremismus aller Seiten und im Stich gelassen wegen wachsender Politikabstinenz in der gesellschaftlichen "Mitte". Immerhin: Hunderttausende folgen brav den Aufrufen zum Rettungseinsatz, fordern gemeinsam mit den Regierenden "Rettet die Demokratie".Doch was, wenn die Demokratie gar nicht die beste Staatsform wäre? Was, wenn sie sogar selbst die Ursache für die Probleme wäre? Wäre mehr Demokratie als Antwort auf die Krisen dann nicht der Versuch, mit Öl das Feuer zu löschen?
Der Autor und Aktivist Jörg Bergstedt stellt das scheinbar Selbstverständliche in Frage − und hat gute Argumente dafür. Es sei die Demokratie selbst, die Ungerechtigkeit und Ausgrenzung hervorruft und dem Kapitalismus mit seinen schrecklichen Wirkungen auf Mensch und Umwelt den optimalen Rahmen bietet. Seine Warnung: Das Beharren auf der Demokratie wird am Ende den Weg in ein autoritäres System ebnen. Nicht ein mehr an "Volksherrschaft", sondern die Überwindung der Demokratie in Richtung einer Gesellschaft der gleichberechtigten, freien Menschen in freien Vereinbarungen ist nötig.
Das Buch liefert Analyse, Argumente und konkrete Vorschläge für den Weg raus aus der Gefahr." ++ demokratie-ueberwinden.siehe.website

